Vor über zwei Monaten hat sich jetzt auch in Karlsruhe eine Freifunk-Gruppe gegründet – endlich, hurra! Darauf warte ich eigentlich schon seit ich hierher gezogen bin. Vor einem Monat gab es um die acht Knoten, und heute sind es schon 16:
Inzwischen gibt es auch einige Knoten, die direkt miteinander verbunden sind, ohne Umweg über das Internet.
Wenn also die Router von euch und eurem Nachbarn Kontakt haben, hat das schon jetzt wo das Netz noch so klein ist einen großen Vorteil: Sollte euer Festnetz-Internet für eine Weile wegbrechen, werden eure Freifunk-Pakete automatisch zum Nachbar weitergeleitet und umgekehrt. Im Optimalfall bemerkt man das also garnicht erst – sehr praktisch!
Im Verbindungsgraph kann man aber sehen, dass das leider noch die Ausnahme ist und die wenigen Freifunkknoten die wir haben meistens Inseln sind, die nur über den zentralen Gateway-Server miteinander kommunizieren können. (Also nicht oben den Pacman-Knopf drücken, die Knoten werden gebraucht!)
Wenn ihr das ändern wollt und in Karlsruhe und Umgebung wohnt, Infos gibt es auf der Webseite von Freifunk Karlsruhe, dort findet man auch einen Link auf die Liste von Freifunk-kompatiblen Routern. Falls man mit dem Router auch ein bisschen spielen will, sollte man sich ein Modell mit 8MB Flash-Speicher suchen – die 4MB werden mit der nächsten OpenWRT-Version vermutlich randvoll sein, hat man mir gesagt. Sonst eignet sich prinzipiell jeder gelistete, auch ein TL-WR841N für 15€.
Wenn ein Router LAN-Ports hat, dann liegt da übrigens normalerweise auch das Freifunknetz drauf. Will man den Router aber als Ersatz für einen Gigabit-Switch nutzen, wären z.B. die TL-WDR3600 / 4300 zu empfehlen, da die auch VLAN-fähig sind: Das heißt, man kann sie so konfigurieren, dass die Ports 1-3 wie über einen Switch im Heimnetz drin sind, aber aus Port 4 immer noch Freifunk per Kabel fällt - sehr nützlich, wenn man trotzdem noch einen Raspberry Pi oder so dranklemmen will.
Und genau das ist auch der Grund, warum ich Freifunk eigentlich so wichtig finde: Man kann seinen Server nicht nur zu Hause unterm Schreibtisch haben, sondern auch einen vom Provider unabhängigen Zugriff darauf, bald auch in Karlsruhe mit statischen IPv6-Adressen aus der Zuteilung des Freifunk -Vereins. Und wenn die Datenpakete dann irgendwann mal das Freifunknetz garnicht mehr in Richtung Internet verlassen müssen, wenn man doch nur mit seinen Freunden am anderen Ende der Stadt chatten will – um so besser. :)
Noch Fragen? Im Moment gibt es alle 14 Tage Donnerstags im Entropia ein Treffen um 20:00 – ich mach mich bald auf den Weg. ;)